Kalt. Kälter. Medemblik.

Nein, das wäre übertrieben, so schlimm war es überhaupt nicht. Aber worum geht es überhaupt? Also fangen wir von vorne an: Es ist Freitag, der 30. November 2012, und wir, das sind Lisa, unser Jugendsportwart Dirk und Ich (Paul) sind mal wieder auf dem Weg nach Medemblik ans Ijsselmeer. Dort richtet der Verein der Freunde und Förderer des Jugendleistungssegeln NRW e.V. ein Training aus an dem wir teilnehmen. Aufgrund von Schule, Arbeit und Verkehr kommen wir erst Freitag Abend um 2300 Uhr in unser Unterkunft an. Und morgens um 0800 Uhr heißt es schon wieder aufstehen. Egal, wir sind zum Segeln hier und nicht zum Schlafen.Das kann man noch in der Schule.

Beim Boot aufbauen dann der erste Schock, die ganze Persening ist gefroren. Vielleicht ist es doch langsam zu kalt zum Segeln? Ach egal, zusammengefalten und Mast stellen. Pünktlich um 10 Uhr sind wir fertig und haben unseren Trockenanzug an. Noch eine kurze Besprechung was uns auf dem Wasser erwartet und ab gehts. Draußen angekommen herrscht guter Wind, um die 5 BFT, da haben wir Spaß. Los gehts auf dem Vorwindkurs, lange Schläge mit Spi, sowas kennen wir ja von der Mosel gar nicht. Desweiteren machen wir Übungsregatten um Starts zu üben. Der Wind nimmt fleißig immer weiter zu, so gefällt uns das. Zwischendurch 1h Mittagspause, die genutzt wird um den Magen zu sättigen. Nachmittags hat der Wind schon wieder bisschen zugelegt, wir machen weiter Training und haben unseren Spaß. Kurz vor der Luv-Tonne legen wir uns dann auch mal auf die Seite. Aber auch nur auf die Seite.

Beide trocken gekentert, und direkt weitergesegelt.  So muss das sein. Auf dem Rückweg, dem Hafenrace, verteilt sich die ganze Trainingsgruppe über das Ijsselmeer, bei dem Wind. Es hat einfach nur unglaublich viel Spaß gemacht, und mal kurz aus Spaß auf Halbwind abzufallen hat sich angefühlt wie fliegen! Auf dem letzten Schlag sind wir dann auch noch gekentert, wieso weiß ich nicht. Aber spektakulär nach hinten! Leider nicht trocken geblieben, aber das war man sowieso nicht mehr. Beim Versuch das Boot aufzurichten schreie ich Lisa zu: "Ist unser Spibaum noch da?" Lisa antwortet von der anderen Seite des Schiffes aus: "NEIN!", ein kurzer Blick rundherum, und schon sah ich den Spibaum auf einer Welle surfen. Zum Glück in Luv von uns, ein Hechtsprung (eigene Interpretation) ins Wasser und er war gerettet. Jetzt konnten wir auch das Schiff aufrichten, und in Ruhe in den Hafen segeln. Dass wir am Abend um 2200 eingeschlafen sind, ist selbstverständlich oder? Sonntags hatten wir etwas weniger Wind, dafür mehr Welle. Wir waren wieder die ersten auf dem Wasser, das muss erwähnt werden! Weitere Übungen, auch mit der Leistungsgruppe standen an, bevor wir gegen 1500 Uhr das Boot wieder auf den Hänger ladeten und uns zurück Richtung Heimat machten. Und von der Kälte hat man eigentlich nur etwas gespürt wenn man gerade nichts zu tun hatte, und das hatten wir am Wochenende wahrlich nicht oft!

Vielen Dank an alle die uns ermöglichen, so ein Wochenende erleben zu dürfen! Dazu gehört der YCRM und unsere Eltern, ohne die das ganze überhaupt nicht möglich wäre!